Die diesjährige Sommerausfahrt der VESPA-Freunde vom Stammtisch Nord führte nach Simander im ehemaligen Zonenrandgebiet des Wendlandes, das an die neuen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt grenzt. Im Wendland mit seinen typischen Rundlingsdörfern, die ehemals vom slawischen Stamm der Wenden gegründet wurden, den ausgedehnten Wäldern und großflächigen Getreidefeldern konnten sich Flora und Fauna auf Grund der grenznahen Lage frei entfalten, und so blieb in dieser Region ein Teil unberührter Natur erhalten. Simander – ursprünglich auch ein Rundling – fiel im 19. Jahrhundert einer Feuersbrunst zum Opfer, und man entschloss sich, Simander als Straßendorf wieder aufzubauen. Sollte wieder einmal ein Feuer ausbrechen, dann würde nur eine Straßenseite abbrennen!
Dietrich und Renate Waldvogel waren bereit, den Vespa-Freunden auch zum vierten Male Haus und Hof für ein Wochenende zur Verfügung zu stellen, und so machten sich am Freitag, dem 9. Juli 2010, bei strahlendem Sonnenschein die VESPA-Freunde auf den Weg nach Simander, um dort das wohl heißeste Wochenende des Jahres zu verbringen.
Ilse Fischer und Manfred Meier aus Jabelitz schafften die Anreise bewundernswerter Weise mit ihrer Vespa, ebenso Jürgen Schwarz aus Barmstedt und mit gewissen Einschränkungen auch Heinz Dettmer aus Hoisdorf. Gerd und Jutta Möller reisten an mit Auto und Wohnwagen und ihrem Roller im Huckepack, Wilfried und Dorothee Kröger sowie Jürgen Schwarz’ Partnerin Maren im Auto mit Wilfrieds Vespa auf einem Hänger, Karl-Heinz Petersen mit seinem Wohnwagen inklusive Roller, Udo und Uschi Nehls sowie Herbert und Brigitte Schwarz mit einem Pferdeanhänger (darin nicht zweimal ein PS, sonders zweimal 8 PS),
Dieter und Gerriet Schulz mit Hund Cindy im Wohnmobil und dieses Mal ohne Roller, weil Dieter an einem meniskusgeschädigten Knie leidet, Jürgen und Ingrid Gerdau mit ihrer Vespa
im Berlingo, Karsten und Gabi Diedrichs mit zwei Rollern in ihrem Transporter.
Heinz und Inge Eder waren schon am Donnerstag angereist, um vorab einiges zu organisieren.
Zwischen 15.00 und 16.00 Uhr waren nahezu alle Vespa-Freunde eingetroffen, nur
Jürgen Schwarz und Heinz Dettmer wurden vermisst. Ein Anruf per Handy schaffte Klarheit:
Der Roller von Heinz Dettmer war vor Simander „verreckt“ und ließ sich nicht mehr starten.
Aber Glück im Unglück! Es fand sich ein mitleidiger, hilfsbereiter Mann, der seinen Hänger von Zuhause holte und Heinz Dettmer samt Roller nach Simander brachte.
Hier wurden wir von Renate und Dietrich Waldvogel sowie Thomas Wludarczyk begrüßt, die eine lange Tafel mit Sonnenschirmen vorbereitet hatten. Alle suchten bei der mörderischen Hitze einen Platz im Schatten und erfrischten sich mit etlichen Kannen wohlschmeckenden Wassers aus der Leitung, bevor die Unterkünfte verteilt wurden. Wer nicht im eigenen Mobilheim übernachtete oder bei Waldvogels im Haus einen Schlafplatz fand, war durch
Inge Eders gute Kontakte in ihrem Heimatort entweder in Simander selbst oder im Nachbarort untergebracht. Um 16.00 Uhr war die Kaffeetafel mit vielen Helfern schnell eingedeckt, und in angeregter Unterhaltung genossen alle den mitgebrachten, selbstgebackenen Kuchen. Unser Vorsitzender Manfred Meier überreichte als Dank für Renates und Dietrichs Gastfreundschaft einen Karton mit Wein, den Herbert Schwarz, ein Weinkenner, besorgt hatte.
Ein wenig mitgenommen durch die anhaltende Hitze, verzogen sich danach einige in ihre Quartiere oder plauschten noch mit Freunden an einem schattigen Platz, bevor man sich um 20.00 Uhr zum Abendessen im gegenüberliegenden, nicht mehr bewirtschafteten Gasthof zusammenfand. Dies war auch wieder Inge Eder zu verdanken, die es durch ihre persönliche Bekanntschaft mit der alten Wirtin, Frau Rüdiger, möglich machte, dass wir die Räume im Gasthaus zum Abendessen und gemeinsamen Frühstück nutzen durften. Inge hatte bei einem Partyservice das warme Abendessen bestellt, das, wie auf dem Lande üblich, so reichlich bemessen war, dass für den nächsten Abend noch reichlich übrigblieb. Anschließend fand man sich wieder bei Waldvogels zur geselligen Runde zusammen, die ein wenig durch ein Missgeschick von Jürgen Gerdau gestört wurde, dem beim Trinken aus seinem Rotweinglas eine Wespe in den Mund geriet, die von innen in seine Lippe stach. Die Unterlippe schwoll sofort gigantisch an, und bald war auch eine Wange und der Unterkiefer stark geschwollen. Gott sei Dank, hatte Uschi Nehls, die an einer Wespenstich-Allergie leidet, ihr Notfall-Set mitgenommen, und nachdem Jürgen die erste Dosis Medizin intus hatte, ging die Schwellung merklich zurück. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, und so musste sich Jürgen mit seinen Schmerzen einige spaßig gemeinte Sprüche gefallen lassen.
Am nächsten Morgen nach dem gemeinsamen Frühstück machten sich alle startklar, um zu der von Dietrich vorbereiteten Tour aufzubrechen. Zwölf Roller – auch Heinz Dettmer war nach dem Austausch der Batterie wieder dabei – starteten zur Rundtour, gefolgt von drei Autos mit den anderen Teilnehmern. Nach knapp einem Kilometer signalisierte Wilfried mit Handzeichen, dass die Fahrt für ihn bereits vorbei sei. Sein Roller machte Probleme, so dass er zurück nach Simander fahren musste. Nach einem Halt in einem wunderschönen Heidegebiet hatten fast alle Schwierigkeiten, ihre Roller zu starten. Schuld war offensichtlich die enorme Hitze. Jeder schub jeden an, manchmal mehrmals. Es war ein Mitleid erregendes Bild, und zum Schluss konnte Karsten, der beim Anschieben der anderen Roller besonders eifrig half, seinen Roller nicht mehr in Gang bekommen. So ging die Rundtour ohne ihn und Gabi weiter auf wunderschönen Wegen durch schattige Wälder und reife Getreidefelder zum Gartower See, wo wir uns auf den Seeterrassen mit kühlen Getränken erfrischten oder auch einen Imbiss einnahmen. Alle haben sich gefreut, als auch Karsten und Gabi auf Gabis Roller und Wilfried und Dorothee wieder zur Gruppe stießen. Auf der Rücktour machten wir noch einen Abstecher zu einem Barockgarten, doch hatte bei der Hitze keiner recht Lust, den offensichtlich sehenswerten Garten anzuschauen. Der nicht von Dietrich Waldvogel vorgesehene Extraweg von 30 km war den meisten Teilnehmern einfach zu viel.
Zurück auf dem Hof der Waldvogels waren alle so von der Hitze geschafft – die Temperatur war auf weit über 30 Grad gestiegen – dass sich viele bis zur verabredeten Zeit um 18.00 Uhr in ihren Quartieren ausruhten. Zum Grillen fanden sich alle wieder ein, und wie schon am Abend zuvor brachte jeder seinen Wein selbst mit, und für alle anderen Getränke sorgten Renate und Dietrich Waldvogel, die zusammen mit Wludy unermüdlich bemüht waren, dass zum Grillgut immer wieder Salate und Brot nachgereicht wurden. Gerd Möller hatte eine schöne Urkunde mit all unseren Unterschriften vorbereitet, die er im Laufe des Abends als Dank für ihre Gastfreundschaft Renate und Dietrich überreichte.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wurden die Roller verladen, die Quartiere geräumt, und alle verließen nach einem wunderschönen, aber superheißen Wochenende Simander.
Allen, die zum Gelingen der Sommerausfahrt beigetragen haben, und hier sind ganz besonders Renate und Dietrich Waldvogel sowie Inge und Heinz Eder zu nennen, nicht zu vergessen die Vespa-Freundinnen, die stets halfen, wo es nötig war, sei ganz herzlich gedankt.
Text: Ingrid Gerdau
Fotos: Ingrid Gerdau, Dieter Schulz
Hallo, das muss ja eine tolle Tour gewesen sein. Schade, dass wir nicht dabei sein konnten. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal
lg aus Quickborn
Manfred
Na, da sind wir ja doch gut bei weggekommen. Viel Lob und Dank schulden wir Inge und Heinz Eder und dem Präsidenten des Haupstadtstammtischs Wludi. Ihr wart alle tolle Gäste, viel Freude habt ihr uns mit dem Besuch bereitet.
Ich bin der „kleine “ Waldvogel und bin beim Anblick dieser Bilder wirklich stolz auf meine Eltern, wie toll sie das ausgestattet haben. Ein dickes Lob und einen Riesenknutscher ! Sieht echt gemütlich aus ….