Das lang ersehnte Abrollern des Jahres 2010 fiel am 23 leider im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Egon hatte eine Tour vorbereitet und deren Verlauf als Geheimnis gehütet. Gut so. Nur das Wetter machte uns einen kräftigen Strich durch die Rechnung. Einen Tauchausflug hatten wir nicht vor. So ließen wir diesen Termin sausen.
Der Schreiberling dieser Zeilen hatte aber großes Vertrauen in denWetterbericht unseres Menos aus Kiel. Der 30. 10. könnte trocken , leicht windig auch aber sehr herbstlich werden.
Wirklich trocken, das wäre doch was…
Also wurde ein Rundruf gestartet, um den verflossenen Termin vom vorigen Wochenende wieder zum Leben zu erwecken. Ergebnis, es gelingt ein Abrollern zu veranstalten.
Ganze vier Vespisti kommen zusammen, nämlich Wilfried, Dieter Heinz E. und Manfred G.
Von den Entschuldigungen und Ausreden der nicht Teilnehmenden ließen sich mehrere Folgen eines Fernsehspiels oder eines Hörspiels schreiben. Schade, denn der Wetterbericht stimmte.
Wilfried hat dann die Maitour in leicht veränderter Form (ohne den Mairegen) mit uns gefahren. Es war sehr schön und ließ mich en den norddeutschen Dramatiker und Lyriker und eines seiner Herbstgedichte denken, das da lautet:
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah !
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
Oh stört sie nicht die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.:
Genau wie hier von unserem Wesselburener Dichter vor 150 Jahren beschrieben, war der heutige sehr milde Herbsttag. Auch die Sonne war da, nur lugte sie selten durch die geschlossene Hochnebeldecke.
Wir trafen uns wie gehabt an der Kirche in Quickborn, um durch die Gemeinden Hemdingen, Bevern und Ekholt nach Klein Nordende zu fahren. Dort zeigte und erklärte uns Wilfried die Liether Kalkgrube, jenes seltsames Erdgebilde, dessen Anwesenheit man im Norden nicht vermutet. Unbeschreiblich schön und eigenartig (siehe Bilder).
Die weitere Tour führte uns in die Haseldorfer Marsch über die Holzdrehbrücke der Pinnau.
In Haseldorf angekommen parkten wir auf dem Anwesen der Grafenfamilie von Schönaich-Carolaths der alten adligen Haseldorfer Familie. In deren Scheune stehen anstelle der Rinder seit einigen Jahren Fahrräder zum Verkauf. Ausgenommen ist nur die Zeit der Schleswig-Holsteinischen Musikfestivals, dann wird sie geräumt und dient seit 25 Jahren als Konzertsaal für die Klassikgrößen der Welt.
Auf demselben Areal steht im Stile eines Bauernhauses das „Elbmarschenhaus“. Von verschiedenen Verbänden und Elbgemeinden getragen, zeigt dieses Haus alles um die Marschen und deren Erhalt. Auch können wir einem Veranstaltungskalender entnehmen, dass dieses Haus voller Leben ist. Verbände und Organisationen, wie z.B. der B U N D kümmern sich um die örtlichen Interessen. Einfach nur schön. Soviel Nahrung für den Geist macht auch den Körper hungrig.. also gings weiter Richtung Elbe nach Wedel. Am Elbstrand von Schulau besuchten wir dort den sehr schönen Imbiß mit seinen Fischspezialitäten. Das Wetter ließ zu, draußen zu speisen und dies mit einem Blick auf die Elbe und regen Schiffverkehr zu genießen. Nicht nur gewaltige Containerfrachter mit 11m Bordwand unter dem Wasserspiegel (so Wilfried), sondern auch ein paar Küstenmotorschiffe mit historischer Silhouette streifen unseren Blick. Nach soviel Genuß geht es ab nach Hause. Wir trennen uns und hatten eine sehr schöne Abrollertour mit bleibenden Eindrücken auf der -dank Wilfried – alles stimmte.
Wenn da nicht nur diese Ausreden gewesen wären..z. B. es ist heute zu kalt….
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